Weihnachten naht. Letzten Sonntag war bereits der 2. Advent und ich habe den „Pflichtbesuch“ auf dem Weihnachtsmarkt erfüllt. In diesen Sätzen schwingt meine Abneigung schon mit; ganz ehrlich: Was gibt es auf dem Weihnachtsmarkt außer Sauferei und Fresserei? Den Eingang markiert der Stand mit der Heißen Himbi, darauf folgt die Creperie, kurz darauf – direkt neben dem lieblos platzierten Kinderkarussell, das zu Wucherpreisen die Jüngsten bespaßt – der Bratwurststand, die Käsebude, der Langos-Imbiss und der Stand mit den Brezen. Wer nicht Essen und Trinken mag – was tut der auf dem Weihnachtsmarkt?
Sicher, es war nicht die klügste Idee direkt nach dem Adventsmittagessen auf den Markt zu ziehen, aber dennoch sollte doch auch für den satten Besucher etwas geboten werden. Tierfelle sind nett anzusehen und anzufassen, aber jedes Jahr brauche ich kein neues Fell. Genauso wenig Verwendung habe ich für getöpferte Gefäße, Kunstblumen oder Holzdeko für Blumenkübel. Und unser Weihnachtsbaumschmuck (sofern ich einen Baum aufstelle) ist auch in jedem Jahr derselbe, der den übrigen Teil des Jahres in einer Kiste im Keller eingestaubt wird.
Es ist wohl wenig verblüffend, dass so keine Weihnachtsstimmung bei mir aufkommt. Immerhin grüble ich seit Sonntag was mir auf einem Weihnachtsmarkt gefallen würde und mich in festliche Stimmung versetzen könnte. Parallel keimt in mir der Verdacht, dass ich eben nicht der traditionelle Weihnachtstyp bin. Doch worum geht es traditionell betrachtet?
Ursprünglich ging es wohl darum, zu sich und seinen Liebsten zu finden, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Und wie könnte das besser geschehen als gemeinsam Zeit zu verbringen? Ich beginne damit, mich auf mich zu besinnen und habe für mich entschieden, dass ich mich dem Geschenkestress in diesem Jahr entziehe. Ich verschenke nichts Materielles, sondern gemeinsame Zeit: Für meine Kinder heißt das, sie bekommen Tickets für die kindgerechte Weihnachtsvorstellung im Theater, die wir gemeinsam besuchen werden. Und für die materiellen Wünsche der Jungs beauftrage ich die Großeltern und erspare uns allen damit die nachweihnachtliche Rennerei zum Geschenke-Umtausch.